Zu Besuch bei den dänischen Bogenjägern

Im Gegensatz zu Deutschland ist in Dänemark die Bogenjagd erlaubt

In Dänemark gilt, wie in Deutschland auch, ein Bogen als Sportgerät und nicht als Waffe. Allerdings ist in Dänemark die Jagd mit dem Bogen unter strengen Auflagen erlaubt. Unter anderem müssen die lizenzierten Jäger regelmäßig ihre Treffsicherheit unter Beweis stellen. Einer dieser Vereine ist in Ulfborg in direkter Nachbarschaft zu einer der größten privaten Schießanlagen Dänemarks.

Nach einem Kontakt über das dänische Konsulat in Hamburg, vielen Dank dafür, haben Bettina und ich uns im Urlaub auf dem Trainingsgelände mit ein paar Bogenjägern verabredet, um gemeinsam in ihrem Parcours zu trainieren.

Der Parcours hat 42 Stationen mit Zielen in Entfernungen von 5 bis 40 Metern. Nach einer herzlichen Begrüßung ging es los. Der erste Unterschied war schon einmal die Kleidung. Während bei uns Tarnkleidung eher verpönt ist, gehört es dort zum Standard. Ebenso wird fast ausschließlich mit Compound-Bögen gejagt. Also fielen wir natürlich auf: Völlig „underdressed“!

Einschießen

Zum Einschießen ging es auf die Fita Scheiben in unterschiedlichen Entfernungen. Ich vermute, die Dänen wollten prüfen, ob wir Deutschen auch wirklich treffen können.

Nach bestandener „Prüfung“ ging es in die Anlage.

Der Parcours war sehr schön angelegt, mit unterschiedlichsten Herausforderungen. Angefangen von Hochsitzen, Bachläufen, Berg- und Talschüssen sowie sehr anspruchsvollen Passagen, in denen der Schütze kniend schießen muss. Am Ende der 42 Stationen hatten wir 5 Pfeile verloren.

Es war ein sehr schöner Tag im Parcours und wir haben nette Menschen kennengelernt. Es ist übrigens interessant wie gut viele Dänen Deutsch sprechen. „Jeg taler dansk kun lidt.“ Jedenfalls nicht genug um mich einen Abend lang über Gott und die Welt zu unterhalten.

Wer 3D Schießen liebt sollte bei seinem nächsten Dänemarkurlaub auf jeden Fall in Ulfborg Halt machen. Die Vestjyske Buejaegere sind überaus gastfreundlich und die ein oder andere Dose Touborg gibt’s hinterher auch. Wir haben den Abend sehr genossen.

Zum Schluss noch eine Bemerkung. Ja, man kann darüber unterschiedlicher Meinung sein, ob man in der heutigen Zeit auf die Jagd gehen muss, ob mit Gewehr oder Bogen. Ich hab klar entschieden, dass das für mich persönlich nicht in Frage kommt. Wir haben uns an diesem Abend lange miteinander unterhalten und ich respektiere die Auffassung der dänischen Bogenjäger.

Eine kleine Urlaubsgeschichte von Bettina und Christopher

Hochsitz, nichts mit festem Stand.
Der Korridor für den Pfeil ist manchmal doch sehr eng
Kniend geht zur Not auch
Die Ziele zu sehen kann helfen